Schlaflabor #3: stones sleeping next to honesty

8. – 15.8.2022

Foto: Barbara Buttinger-Förster

8. – 15.8.2022

Zaunreiter Akademie
Transdisziplinäres Labor

Von und mit: Marta Forsberg (SE/DE), Anne Glassner (AT), Anita Kaya (AT), Agnes Schneidewind (AT), Shusha

Im Schlaflabor der Zaunreiter Akademie (8.8.-15.8.22) haben sich vier KünstlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen und der Hund Shusha zusammengefunden, um Schlaf und Träume in der ländlichen Landschaft des Mühlviertels in Oberösterreich zu erforschen.

In dieser Episode eines laufenden Forschungsprojekts thematisieren und erforschen sie die Möglichkeiten und das Potenzial des Schlafs als gemeinschaftliche und regenerative Erfahrung in Zeiten, in denen die Gesellschaft, in der wir leben, erschöpft zu sein scheint, in Selbstzerstörung gefangen ist und Raum zum Träumen braucht. Der empfängliche schlafende Körper und das Leben im Paradoxon der Traumbilder entschleunigen unsere kollektive Einsamkeit und eröffnen einen sinnlichen, intimen Raum.

Die Gruppe fand einen inspirierenden Ort – die Zaunreiter Akademie – für ihre alltäglichen Slow-Dance-Träum-, Lese- und Zeichenpraktiken. In einem körperlichen Dialog mit Pflanzen, Tieren, Mineralien, Wetter, … erleben sie die ländliche Landschaft verbunden mit ihren inneren Traumbildern: Kontinuität, Langsamkeit und Regelmäßigkeit sind zeitliche Aspekte, die für ihre Schlafforschung und damit auch für dieses Projekt, das auf Regeneration und Entschleunigung zielt, von zentraler Bedeutung sind.

Am Ende der Woche wurden Spuren der Arbeit mit den vor Ort anwesenden Gäst:innen geteilt.

Wir bedanken uns bei Barbara Buttinger-Förster/Zaunreiter-Akademie für ihre Gastfreundschaft und dafür, dass sie ihren Ort und ihr Wissen mit uns geteilt hat.

Text by Marta Forsberg:

Text by Anne Glassner:

Agnes Schneidewind (AT) arbeitet ausgehend von Traum- und somatischen Praktiken sowie craniosacraler Therapie mit Tanz, Text und visuellen Medien. Sie befragt das Zeichnen und Schreiben als performative Instrumente, (be)sucht (kollektive) Arbeitsprozesse, Körper und das Unbewusste als poetische (und antwortende) Landschaften. Sie co-kreiert experimentelle Formate und Performances, u.a. „eleven. each print in the mud fills with honey“(2021) und „through which they have wandered“ (2022), die mit brut Wien koproduziert wurden. www.asjnijdewindt.wordpress.com

Anita Kaya (AT) geboren 1961, ist freischaffende Choreografin, Performerin und Kuratorin und lebt in Wien.  Unter dem Label OYA-Produktion (1988-2005) schuf sie Tanzproduktionen, ortsspezifische Performances, performative Installationen und Tanzvideos, die international präsentiert wurden. Im Jahr 2000 initiierte sie die Künstler:innen für Künstler:innen Initiative Im_flieger – Forschungslabor für Tanz, Performance und transmediale Kunst. (Konzeptförderung der Stadt Wien 2022-25). In künstlerischer Leitung und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstler:innen und Theoretiker:innen entwickelt sie neue Konzepte und Strukturen künstlerischer Kooperationen und Mentoring-Programme: z.B. das europäische Residenzprogramm für junge Choreographen TERRAINS FERTILES 05 (Innovationspreis 2005 der IG-Kultur Wien).  Sie beschäftigt sich mit dem Körper als Speicher des individuellen und kollektiven Gedächtnisses, und seinem Kommunikationspotenzial mit der Umgebung, der Menschlichen und mehr als Menschlichen: z.B. Translocations / One-to-One Performance bewegte sich an der Schnittstelle von Geschichte/ Trauma, Archivierung, Installation und Performance. 2023 kooperiert sie mit Theatercombinat/ Claudia Bosse im Rahmen der Produktion Bones & Stones als Performerin/Choreografin. 2019/20 absolvierte sie den Universitätslehrgang „Kuratieren in den Szenischen Künsten“ an der Universität Salzburg und München. Sie ist Co-Herausgeberin und -Autorin der Publikation VISCERAL FICTION – Im_flieger schreibt Geschichte/n – 20 Jahre Künstler:innen für Künstler:innen. 2021, monocrom. www.imflieger.net, www.stffwchsl.net

Anne Glassner (AT) ist eine in Wien ansässige Visual- und Performancekünstlerin und arbeitet vor allem mit Interventionen im öffentlichen Raum, Performance, Installation, Video und Zeichnung. Inspiriert durch Alltagssituationen ist ihre Arbeit oft prozessbasiert. Viele Arbeiten befassen sich mit Schlaf und Bewusstsein, privat und öffentlich, Fake und Realität und Grenzen von legal und illegal. Seit einigen Jahren erforscht sie das Thema Schlaf und Traum. Anne Glassner studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien, Kunst und Kommunikation an der Akademie der bildenden Künste Wien (Abschluss 2008) und Bildende Kunst (Malerei) an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo sie 2016 ihren Abschluss machte. Zahlreiche Ausstellungen, Performances und Workshops in Österreich, Deutschland, Tschechien, Italien, der Türkei, Lettland, den USA und Südkorea. www.anneglassner.at

Marta Forsberg (SE) ist eine schwedische Komponistin, Klangkünstlerin und Violinistin, die auf dem Gebiet der Installationskunst, Drohnenmusik und freien Improvisation tätig ist. In ihrer Arbeit widmet sie sich der Schaffung einer immersiven Umgebung und erweitert die sensorische Welt durch Multichannel-Erweiterung und durch Lichtskulpturen – eine akustische Visualisierung. 2012 gründete Marta zusammen mit dem Komponisten Lo Kristenson Organisation „Konstmusiksystrar“, die sich für Gleichberechtigung in der zeitgenössischen Musikszene in Schweden einsetzt. Im Jahr 2016 schloss sie ihren Bachelor in Electroacoustic Music am Royal College of Music in Stockholm ab. www.martaforsberg.com, www.konstmusiksystrar.se