practicing embodied perspectives #2

im Rahmen des Independent Space Index Festivals 2024 

Fr 31.5. – So 2.6.24 // 14.00–18.00

Im Rahmen des Independent Space Index Festivals 2024 – Festival of independent art spaces in Vienna

Fr 31.5. – So 2.6.24 // 14.00–18.00

Bräuhausgasse 40, 1050 Wien // freie Spende // snacks & drinks

Mit Auto Affaire (Guus Diepenmaat & Kilian Jörg & Victor Kössl & Sandra Sieczkowski), Tina Bauer, Bita Bell, Flóra Boros & Dalma Sarnyai & Patrick Pazdzior, Martina De Dominicis, Jasmin Hoffer & Karine Blanche Séror, Felix Kaya, Anne Megier, Giordana Pascucci, Maartje Pasman & Stefan Voglsinger, Sissi Petutschnig, Elizabeth Ward, Wienerwälder Klageweiber (Anita Gröbl & Jutta Niederstätter)

practicing embodied perspectives #2
im Rahmen des Independent Space Index Festivals 2024

Wir arbeiten mit dem, was da ist. Wir untersuchen die Beziehung zwischen Geste und Sprache und verwischen die Grenzen zwischen Zeitlosigkeit und nicht-linearer Wahrnehmung. Wir erforschen auf somatische Weise unsere Verstrickungen und kommen mit dem ständigen Schwindelgefühl zurecht. Wir kommunizieren mit unserer Umgebung und machen die Stadt wieder grün. Wir deklarieren das Persönliche als politisch und erforschen die Intersektion von Kunst, Aktivismus und Alltag. Wir tanzen mit Geistern und betreten einen poetischen Raum. Wir navigieren das Schweigen zwischen den Generationen und tönen, klagen und trauern. Wir schlafen in einem improvisierten Traum und folgen dem Summen der Eintagsfliege.

Die Künstler:innen und Teammitglieder, die im Jahr 2024 bei Im_flieger arbeiten, wurden eingeladen, ihre künstlerischen Praktiken, Performances und andere Formate vorzustellen. 21 Künstler:innen antworteten mit unterschiedlichen Beiträgen. Das dreitägige Programm lädt Besucher:innen ein, in eine Vielzahl von körperbasierten Praktiken und Workshops Einblick zu erhalten, sowie Performances, Videoinstallationen und hybride Formate zu erleben.

Detailliertes Programm:

Fr 31.5. – So 2.6.2024

14.00–18.00 // FLY BABY FLY // Sissi Petutschnig (AT) // Soundinstallation, 2023
MP3 Player, Overear Kopfhörer, Papier mit Gedicht, Ventilator, Ipad, Filz, Fliegennetz. Das Surren der Eintagsfliege wird zur atmosphärischen Metapher für mentale Gesundheit.

14.00–18.00 // urban jungle // Felix Kaya (AT) // Graffiti, Im_flieger LANDEBAHN, 2024
Die Stadt wird wieder grün – spielerische Darstellungen von pflanzlichen Elementen, gemischt mit mineralischem Dreck und Stadtatmosphäre.

Freitag 31.5.

14.00 // MUSCLE MEMORIES // Elizabeth Ward (US/AT) // Workshop, 90’
In diesem Workshop werden wir mit dem arbeiten, was da ist, an das sich der Körper erinnert:
Fragmente von täglichen Handlungen, Fragmente von vergangenen Tänzen, Muskelerinnerungen werden geteilt und zu neuen Tänzen kombiniert.

15.45 // HAZE // Flóra Boros (HU/AT) (Konzept, Performance), Dalma Sarnyai (HU/AT) (Live-Flöte), Patrick Pazdzior (DE/AT) (Sounddesign) // Performance, 30’
HAZE spielt in einem desorientierten Zustand und verwischt die Grenzen zwischen Zeitlosigkeit und nicht-linearer Wahrnehmung. Um mit dem ständigen Schwindelgefühl und dem paradoxen Gefühl, nach oben zu fallen zurechtzukommen, werden wir uns mit selbstberuhigenden Praktiken durch Texturen, Düfte und Klänge beschäftigen und das Publikum einladen, sich auf verschiedene sensorische Erfahrungen einzulassen. HAZE wird zu einer performativen Forschungsreise durch einen verletzlichen Zustand, in dem der multidimensionale Körper sehr schwer und kühl erscheint, begleitet von live gespielter Flöte, die mit elektronischen Klängen verschmilzt.

16.30 NATURE IS A BEAST // Auto Affaire (Guus Diepenmaat (NL/BE), Kilian Jörg (AT), Victor Kössl (AT), Sandra Sieczkowski (AT)) // Kurzfilm, 15’
Der essayistische Experimentalfilm NATURE IS A BEAST untersucht das moderne Verhältnis zur Umwelt mit dem Fokus auf das Auto. Gedreht im Nationalpark Hohe Tauern, erforscht der Film auf somatische Weise unsere Verstrickung mit Lebensformen, die nach Lösungen verlangen und selbst Teil eines größeren ökologischen Problems sind. Der Film geht davon aus, dass das Problem des Autos nicht seine Abgase sind, sondern dass es die Natur als modernes Objekt der Verehrung produziert. Der Film versucht, sich den Widersprüchen und uneingestandenen Kollaborationen unserer modernen Geister auf eine manchmal hypnotische, manchmal humoristische Weise zu nähern und versucht zu erschüttern, was wir kosmologisch für selbstverständlich halten.

17.00 DAILY HEART WORK // Anne Megier (FR/AT/IT) // Walk, 45’
Eine Entdeckungsreise mit verbundenen Augen zu Orten und Zuständen dazwischen, ein Gespräch mit Kopfsteinpflaster, Baum und U-Bahn-Rumpeln. Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Hände gehalten? In diesem kurzen 40-minütigen Workshop werde ich meine Praxis vorstellen und wir werden mit Werkzeugen von Authentic Movement und der Kommunikation mit unserer Umgebung experimentieren.

Samstag 1.6.

14.00 // CONTAINING MULTIDUDES, AT TIMES FRAGMENTED // Bita Bell (IR/US/AT) // Text- und Soundinstallation, 90’
Meine Arbeit untersucht das verkörperte aktivistische Schreiben und die stille Praxis des Schreibens, um eine neue Erfahrung des Lesens und Zuhörens zu schaffen. Die Recherche bewegt sich an der Schnittstelle der Praktiken von Tanz, Schreiben und Klangproduktion, im Austausch mit verschiedenen queer-feministischen und antirassistischen Theorien, Poetiken und Performances. Meine künstlerische Forschung ist in einer autohistorischen Darstellung verwurzelt, die sich auf das kollektive Gedächtnis und diasporische Erfahrungen stützt, um das Persönliche als politisch zu deklarieren und die Grenzen zwischen Kunst, Aktivismus und Alltag zu verwischen.

15.45 // DANCING WITH MY GHOSTS // Martina De Dominicis (IT/AT) // Somatische Praxis, 30’
In-between
the tragically comforting melancholia
I flow in the nostalgic
interstitial tissues of tactile memories
what we lost
doesn’t belong to the past
in the thought of what could have been
I dance with my ghosts
I touch the ghost me
from latency
to corporeal manifestation

Im Rahmen meiner laufenden Forschung für mein Projekt „Latent“ teile ich eine meditative und somatische Praxis, um mit unseren latenten chorporealen Agenten (oder Geistern) in Kontakt zu kommen. Kein Tanzhintergrund erforderlich.

16.30 // <<ARCHEOLOGY OF LOVE>> too good to be true … // Jasmin Hoffer (AT) & Karine Blanche Séror (FR/AT) // Workshop, 90’
Du betrittst einen poetischen Raum, in dem du nie allein bist, du lebst mit Entitäten (Mikro- und Makro), Erinnerungen, Spuren oder Materialien zusammen… Wir bieten einen Rahmen, einen Container an, um die Schönheit bestehender Beziehungen zu erforschen, seien sie real, unbewusst, vergangen oder fiktiv… Keine Vorkenntnisse notwendig.

Sonntag 2.6.

14.00 // L’ITALIANO VIEN BALLANDO (Italienisch kommt tanzend) // Giordana Pascucci (IT/AT) // Workshop, 60’
Der Tanz-Sprachkurs basiert auf denselben Elementen wie ein Tanzkurs: Entwicklung des Körperbewusstseins und Respekt vor den individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen. Die Auswahl der Bewegungen bezieht sich auf alltägliche Gesten und wird durch Verbalisierung unterstützt. Durch die Beziehung zwischen Geste und Sprache ist es einfacher, sich das Vokabular zu merken.

15.15 // A GOOD MOURNING CIRCLE OF SADNESS // Die Wienerwälder Klageweiber – Anita Gröbl (AT) & Jutta Niederstätter (IT/AT) // Shared Practice, 40’
Hier darf lustvoll miteinander getönt, geklagt und getrauert werden. Danach werden wir im öffentlichen Raum klagen und wer mag, kann sich dem Trauerzug anschließen. 

16.15 // ANCESTORS ECHOES // Maartje Pasman (NL/AT) & Stefan Voglsinger (NL/AT) // Performance, 20’
In Ancestors Echoes taucht Maartje in ihr niederländisch-indonesisches Erbe ein, indem sie die Tänze ihrer Vorfahr:innen mit zeitgenössischen Erkundungen verknüpft. Durch diese Tänze webt sie Klanglandschaften aus ihren Wurzeln und navigiert durch das generationenübergreifende Schweigen, das ihre Identität prägt. Das Mantra „Kita tari, tari kita“ – „wir tanzen, unser Tanz“ – schwingt mit und überbrückt Vergangenheit und Gegenwart. Durch Bilder und Bewegungen hallt das Echo der Vergangenheit nach und ermöglicht es ihrem Geist, sich im Hier und Jetzt zu entfalten. Die improvisierte Performance ist eine Zusammenarbeit mit dem Musiker Stefan Voglsinger.

17.00 // CONCERT FOR SLEEPY DREAMERS // Tina Bauer (AT) // Concert, 30’
Die Musikerin Terz Nervosa nimmt uns mit auf einen (metaphorischen) Spaziergang durchs Unterbewusstsein. Leg dich hin, schließ die Augen. Ein improvisiertes Konzert für müde Träumer:innen.

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