Fr 13.6.2025 // 19.30

Foto: Mirabella Paidamwoyo Dziruni
Fr 13.6.2025 // 19.30
Work-in-progress Showing // Bräuhausgasse 40, 1050 Wien // freie Spende // Drinks & Buffet
Konzept/Performance/Text: Evandro Pedroni
Outside Eye: Asher O’Gorman
Soundkomposition: Manuel Riegler
Artistic Input: Costas Kekis
In seiner RESIDENCY@Im_flieger lädt Evandro ein, der Hoffnung zu begegnen – nicht als Idee, sondern als lebendige Präsenz, die atmet, stolpert, lacht und verweilt. Mittels persönlicher Erfahrungen, geteilter Fragen und performativer Gesten erkundet er, wie sich die Hoffnung im Körper und zwischen uns bewegt. Vielleicht taucht sie in einem geflüsterten Gespräch beim Kaffee auf, in einer Erinnerung, die durch ein Lied ausgelöst wird, oder im Zittern eines Körpers, der trotz Erschöpfung weiter tanzt.
Was wäre, wenn die Hoffnung sprechen könnte – welche Sprache würde sie benutzen? Würde sie Schlaflieder summen oder im Rhythmus schreien? Würde sie sich schnell bewegen oder langsam eine Linie über die Wirbelsäule ziehen?
Hier geht es nicht um naiven Optimismus, sondern um die Art von Hoffnung, die sich dem Aussterben widersetzt. Sie fordert zum Handeln auf – it’s about doing the work! Eine Hoffnung, die auch dann aufkommt, wenn die Nachrichten schlecht sind, wenn der struggle real ist, wenn die Zukunft zu weit weg scheint. Hoffnung ist hier kein Konzept, das es zu definieren gilt, sondern eine Begleiterin, der man begegnen kann – vielleicht als potenzielle Tanzpartnerin.
In diesem Forschungsprozess verwebt Evandro persönliche Ereignisse, gemeinschaftliche Untersuchungen und Bewegung. Er hört zu. Er hält Raum. Er fragt: Wie können wir Hoffnung festhalten, ohne sie durch unsere Finger gleiten zu lassen? Wie trägt der Körper sie – in Fäusten geballt oder leicht in der Brust?
In einer Zeit, in der die Verzweiflung oft am lautesten schreit, wird diese Residenz zu einer stillen Probe für Resilienz. Ein leiser Ruf durch den Lärm: Die Hoffnung ist noch da. Bewegen wir uns mit ihr.
Evandro Pedroni (BR/AT) ist ein brasilianischer Performer, Tänzer und Choreograf, der in Wien lebt. In seinen Prozessen setzt er auf Humor, Spontanität und intuitive Entscheidungen. Geschichtenerzählen, Mehrdeutigkeit und Verspieltheit sind die kreativen Werkzeuge in seinen Händen. In letzter Zeit war er in Produktionen von Cocoon Dance, Akemi Takeya, Elisabeth Tambwe, Costas Kekis, Mzamo Nondlwana und anderen zu sehen. Evandros Arbeiten oder Kollaborationen wurden auf Festivals wie ImPulsTanz, imagetanz, Kultursommer Wien, PAD – Performance Art Depot (DE), FAKI 18 (HR) gezeigt und wurden von der Tanzzentrale Nürnberg (DE), Wien Kultur, WUK, brut Wien, Im_flieger, Bears in the Park, HochX Theater und Live Art (DE) und EinTanzHaus (DE) unterstützt. Durch seine vielfältigen Rollen und Beiträge steht er nicht nur selbst auf der Bühne, sondern entwickelt seit einigen Jahren auch Kostüme und Bühnenbilder für performative Arbeiten.