Künstlerische Forschung durch Bewegung(en) & Schreiben
Tanz, Bewegungspraktiken, somatische Aufmerksamkeit, Schreibpraktiken, kollektives Labor
23. Februar – 12. Dezember 2026
Hier geht’s zum Open Call (Deadline: 24. August 2025)
2026 bietet Im_flieger die fünfte Ausgabe von SCHULE@Im_flieger – ein hybrides Format, das generationsübergreifenden und transdisziplinären Wissenstransfer, künstlerische Forschung, Produktion und Diskurs verbindet. Unter der künstlerischen Leitung und Mentorinnenschaft der spanischen Choreografin, Tänzerin, Lehrenden und Forscherin Laura Vilar wird das Jahr wie schon 2024 erneut dem Thema „Künstlerische Forschung durch Bewegung(en) & Schreiben” gewidmet sein. Ziel dieses einjährigen Teilzeitprogramms ist es, einer kleinen Gruppe eine kollektive Lernerfahrung zu ermöglichen, die sich um
Forschung durch Bewegung(en)
Forschung aus der Bewegung
Forschung mit der Bewegung
Forschung über die Bewegung(en)
Forschung in der Leidenschaft der Bewegung(en)
dreht. Unter anderem sollen folgende Fragen die Forschungsprozesse begleiten: Was bewegen wir, wenn wir tanzen/performen? Wie kann man durch eine Vertiefung der Aufmerksamkeit in der Bewegung andere Wege des Tuns, des Seins und des Schaffens entstehen lassen? Wie verwandeln wir Bewegung in Tanz, Performance oder andere Praktiken? Welche Werte verkörpern wir mit unserer/n Bewegung(en)?
Das Erforschen und somatische Zuhören der Bewegung sowie verschiedene Schreibpraktiken bilden den Kern. Die darauf anknüpfenden Forschungsprozesse führen zu unterschiedlichen Formen und Wegen des Teilens und Präsentierens. Intention ist, sich auf den kreativen Prozess des Körpers, des Schreibens und Nachzeichnens sowie auf unterschiedliche Praktiken des Feedbacks als Werkzeuge für persönliche, soziale und poetische Transformation zu stützen.
Es wird sowohl persönliche als auch kollektive Bewegungsforschung entstehen. Laura Vilar wird ihre umfangreiche Bewegungserfahrung sowohl in der praktischen als auch in der diskursiven Forschung und deren Auswirkungen auf die persönliche und politische Ebene teilen. Neben den einwöchigen intensiven Forschungsräumen innerhalb der Kerngruppe wird sie die Teilnehmer:innen im Eins-zu-eins-Mentoring in deren Prozessen begleiten.
Das Programm umfasst außerdem einen dreitägigen Workshop/Labor mit Gastforscher:innen, die verschiedene Perspektiven, Praktiken und Werkzeuge vorstellen, um über spezifische Themen zu reflektieren, wie z. B.: Wie geht man an Forschung heran? Wie generiert man künstlerisches Material? Wie arbeitet man mit Text in Schrift und Sprache? Anita Kaya wird während des gesamten Programms die künstlerische und methodische Prozessbegleitung übernehmen und bei Bedarf ihr Wissen einbringen.
Die Teilnehmer:innen dokumentieren ihre Recherchen durch verschiedene Schreibpraxen – auf der Grundlage dieser Materialien wird ein Buch veröffentlicht. Der Forschungsprozess wird im Rahmen einer Residenz von den Teilnehmer:innen vertieft und weiterentwickelt und im Dezember 2026 mit einer breiteren Öffentlichkeit geteilt.
SCHULE@Im_flieger 2026 wird in Zusammenarbeit mit Reallabor Fassfabrik realisiert.

Künstlerische Leitung/Mentoring: Laura Vilar (ES/AT)
Kuratierung: Anita Kaya, Laura Vilar
Ausgewählte Künstler:innen/Teilnehmer:innen: TBA
Gäste/Expert:innen: Luigi Guerrieri (IT/AT), Anita Kaya (AT), Laura Vilar (ES/AT), Josefina Zuain (AR)
Administration: Verena Herterich
Leitung/Projektentwicklung/künstlerische und methodische Prozessbegleitung SCHULE@Im_flieger: Anita Kaya
VORLÄUFIGER ZEITPLAN Februar – Dezember 2026
Das Programm besteht aus einer Reihe von vier einwöchigen Workshops, einem dreitägigen Workshop (auch für externe Teilnehmer:innen offen) und einem Wochenendtreffen (6 Stunden/Tag, inklusive 1 Stunde Pause) sowie einer Reihe von zwölf Treffen an Mittwochabenden. Den Teilnehmer:innen der Kerngruppe werden zusätzliche Probezeiten angeboten (Residenzen im Sommer/Herbst 2026, 60h).
Mo 23. – Fr 27. Februar 2026
Kerngruppenwoche – Ankunft/Einstieg in den Prozess // Laura Vilar (ES/AT)
Die erste Woche dient dazu, die Gruppe und die unterschiedlichen Interessen der Recherchen kennenzulernen. Es werden Bewegungs- und Schreibpraktiken vorgeschlagen, um erste Fragestellungen zu formulieren, eine Karte der Ausgangsmaterialien zu erstellen, die die Wege und den Stand der Forschung sowohl physisch als auch theoretisch aufzeigen, und Vorschläge für die Fortsetzung der Arbeit zu entwickeln.
Fr–So 29.–31. Mai 2026
Practicing embodied perspectives # 4 im Rahmen des Independent Space Index Festival 2026 (optional)
Im Rahmen des Independent Space Index Festival 2026 sind die Teilnehmenden eingeladen, ihre künstlerischen Praktiken vorzustellen und sich auszutauschen. In freien Formaten, die an den Kontext angepasst werden, bietet sich hier die Möglichkeit, Materialien aus dem Prozess mit Gästen zu testen und Feedback für die weitere Recherche zu sammeln. Diese Aktionen werden in den Treffen der vorangegangenen Wochen vorbereitet.
Fr–So 12.–14. Juni 2026
INTENSIVE LAB // Offener Workshop/Labor mit Luigi Guerrieri (IT/AT), Anita Kaya (AT), Laura Vilar (ES/AT), Josefina Zuain (AR) // Im_flieger Studio und Reallabor Fassfabrik
Das Programm umfasst einen dreitägigen Workshop mit Gastforschenden, die verschiedene Perspektiven, Praktiken und Werkzeuge zum Experimentieren und Reflektieren vorstellen. Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf zwei Themen: verschiedene Forschungsansätze der Gastkünstler:innen kennenzulernen sowie Experimentieren und Reflektieren, wie sich Forschung in einer anderen Umgebung verändert. Der Workshop findet sowohl im Im_flieger Studio (1050 Wien) als auch im Reallabor Fassfabrik (1230 Wien) statt und umfasst Körper-, Schreib- und Zeichenpraktiken, Text- und Stimmarbeit, öko-somatisches Zuhören in den jeweiligen Kontexten und den Austausch von Reflexionen.
Mo 22. – Fr 26. Juni 2026
Kerngruppenwoche / Sharing within // Laura Vilar (ES/AT)
Wir kehren für ein längeres Treffen in die Kerngruppe zurück, um uns vor der Sommerpause die Möglichkeit zu geben, über den persönlichen und kollektiven Prozess und die gemeinsame Arbeit nachzudenken. Der Fokus wird auf dem Teilen der einzelnen Forschungen liegen, um Austausch und die Möglichkeit neue Inputs zu sammeln, zu schaffen.
Sommerpause für die Gruppe/ Arbeit in persönlichen Residenzen
Mo 31. August – Fr 4. September 2026
Kerngruppenwoche / Re-gathering // Laura Vilar (ES/AT)
Nach der Sommerpause treffen wir uns wieder, um die Recherche neu zu situieren und die nächsten Monate der Arbeit vorzubereiten. Wir werden uns auf Praktiken konzentrieren, die dazu beitragen können, die verschiedenen Materialitäten der Recherche zu entwickeln.
Sa–So 17.–18. Oktober 2026
Kern-Gruppenwoche / Feedback-Sitzungen // Laura Vilar (ES/AT)
Dieses Wochenende ist der Probe der Formate und Materialien gewidmet, die am Ende des Prozesses präsentiert werden sollen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf Feedback-Sitzungen.
Mo–Sa 7.–12. Dezember 2026
Kerngruppenwoche / Austausch mit der Öffentlichkeit // Laura Vilar (ES/AT)
Diese ganze Woche wird der Vorbereitung der öffentlichen Präsentationen gewidmet sein. Vorgeschlagen wird die Präsentation eines Forschungsprozesses. Jedes Präsentationsformat ist willkommen.
2-wöchentliches Treffen am Mittwoch // Laura Vilar (ES/AT)
11. & 25. März, 8. & 22. April, 6.& 20. Mai, 3. & 17. Juni, 16. & 30. September, 14. & 28. Oktober, 11. & 25. November 2026, jeweils 17–21 Uhr
Die regelmäßigen Abendtreffen werden in zwei Teilen angeboten, einem öffentlich zugänglichen Teil mit Warm-up und einem zweiten Teil, in dem mit der Kerngruppe an der Recherche gearbeitet wird – wir bitten um Teilnahme an mindestens 75 % dieser Termine.
Persönliches Mentoring // Laura Vilar (ES/AT)
5-8 Stunden Eins-zu-eins-Mentoring während der Residenzwochen. Termine nach Absprache mit den Künstler:innen.
(Änderungen vorbehalten)
Weitere Gedanken von Laura Vilar:
SCHULE@Im_flieger 2026 – Künstlerische Forschung durch Bewegung(en) & Schreiben wird als Prozess und Raum vorgeschlagen, der die eigene Forschung der Teilnehmenden durch verschiedene Arbeitsmethoden unterstützt, die auf folgenden Ankerpunkten basieren:
1. PRAKTIKEN _ Bewegung
2. SCHREIBEN _ Erstellen eines Archivs
3. FEEDBACK _ Austausch
4. KONDENSATION _ Komposition
5. ÖFFENTLICHE RÄUME/MOMENTE _ Veröffentlichungsprozesse
Das Schreiben, das Erzeugen von Spuren und das Archivieren werden die Forschung ebenfalls begleiten und leiten. Diese Arbeitsmethode zwischen Bewegung und Schreiben wird ein Querschnittsthema während der gesamten Forschung sein. Am Ende des Prozesses planen wir die Erstellung eines gemeinsamen schriftlichen Dokuments.
Dieser Forschungsraum ist als kollektives Labor konzipiert, die Arbeit in der Gruppe als unterstützendes Element mit der Fähigkeit, Wissen zu generieren. Gleichzeitig wird die individuelle Begleitung sehr präsent sein, um die Entwicklung von Instrumenten, Praktiken und Prozessen zu unterstützen, die eine vertiefte persönliche Forschung ermöglichen. Die vorgeschlagenen Leitlinien sollen jede Person unterstützen, damit unterschiedliche Materialien in unterschiedlichen Formaten entstehen können.
Methodisch und epistemologisch wird Konsistenz und Raum gegeben für eine Vielfalt von Forschungsmethoden, die auf Körperbewegungen basieren.
Hauptziel ist es, die persönliche Forschung zu begleiten, indem gemeinsam ein Weg geschaffen wird, der sowohl die Besonderheiten jedes Forschungsprojekts als auch die gemeinsamen Aspekte der Arbeit in Bewegung berücksichtigt.
Abstract der Forschung von Laura Vilar während SCHULE@Im_flieger 2024:
Sich in den Wendungen und Verwicklungen zu verlieren und dabei ein Kontinuum aufrechtzuerhalten, eröffnet die Möglichkeit, Raum für komplexe Beziehungen zu schaffen, die nicht frontal, nicht vertikal und nicht binär sind. Es eröffnet die Möglichkeit, unendlich viele Optionen hinzuzufügen, ein „Was wäre, wenn“, das sich zu einer Kette verbindet.
Am Ende dieser Praxis schlage ich vor, die Erfahrung umzudrehen und die Recherche als Studienobjekt an sich zu betrachten, das durch die Komplexität seiner Beziehungen transformiert werden kann.
„Wir Künstler schaffen keine Werke. Wir erfinden Praktiken. Jahrhunderte der Ausbeutung haben unsere Tätigkeit fetischisiert und kommerzialisiert und unsere Subjektivität gegenüber der Kultur und den Machtinstrumenten des Marktes entfremdet. Das Kunstwerk ist zweitrangig gegenüber der künstlerischen Praxis, die wir ausüben. Was wir tun, ist, sensible Praktiken zu erfinden. Diese Praktiken sind Anwendungsformen und Experimentierprotokolle in Bezug auf Raum, Zeit, Körperorgane, Bewegung und Wahrnehmung. Als Ergebnis dieser Anwendungen komponieren wir Künstler*innen und das Publikum oder Künstler*innen, die sich noch nicht als solche wahrnehmen, Affekte und beispiellose Konzepte. Das Werk ist nur als Archiv der Zukunft und als materieller Träger für die Wahrnehmungserfahrung der Gegenwart von Bedeutung.“ (Lang, 2022: 6)
Wir stehen immer in Beziehung. Forschung steht immer in Beziehung, und das impliziert das Potenzial für Transformation und Veränderung. Sich zu wagen, die Begriffe und Gewohnheiten, mit denen wir unsere Arbeit beginnen, umzuwandeln, bedeutet, sich von unerwarteten Beziehungen berühren zu lassen, die das Potenzial haben, die bekannte Ordnung, die in erster Linie körperlich ist, zu destabilisieren, um andere Erfahrungen und damit andere Arten des Wahrnehmens und Denkens zu verankern. Diese Geste ist, wie die der Spirale, unendlich.
(Auszug aus: Vilar, L., 2024, ACCOMPANYING ARTISTIC RESEARCH PROCESSES. Composing a collective archive. SCHULE@Im_flieger 2024. p. 24-25)
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Anita Kaya (AT) geboren 1961, ist freischaffende Choreografin, Performerin und Kuratorin und lebt in Wien. Unter dem Label OYA-Produktion (1988-2005) schuf sie Tanzproduktionen, ortsspezifische Performances, performative Installationen und Tanzvideos, die international präsentiert wurden. Im Jahr 2000 initiierte sie die Künstler:innen für Künstler:innen Initiative Im_flieger – Forschungslabor für Tanz, Performance und transmediale Kunst. (Konzeptförderung der Stadt Wien 2022-25). In künstlerischer Leitung und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstler:innen und Theoretiker:innen entwickelt sie neue Konzepte und Strukturen künstlerischer Kooperationen und Mentoring-Programme: z.B. das europäische Residenzprogramm für junge Choreographen TERRAINS FERTILES 05 (Innovationspreis 2005 der IG-Kultur Wien). Sie beschäftigt sich mit dem Körper als Speicher des individuellen und kollektiven Gedächtnisses, und seinem Kommunikationspotenzial mit der Umgebung, der Menschlichen und mehr als Menschlichen: z.B. Translocations / One-to-One Performance bewegte sich an der Schnittstelle von Geschichte/ Trauma, Archivierung, Installation und Performance. 2023 kooperiert sie mit Theatercombinat/ Claudia Bosse im Rahmen der Produktion Bones & Stones als Performerin/Choreografin. 2019/20 absolvierte sie den Universitätslehrgang „Kuratieren in den Szenischen Künsten“ an der Universität Salzburg und München. Sie ist Co-Herausgeberin und -Autorin der Publikation VISCERAL FICTION – Im_flieger schreibt Geschichte/n – 20 Jahre Künstler:innen für Künstler:innen. 2021, monocrom. www.imflieger.net, www.stffwchsl.net
Josefina Zuain (AR) ist Tänzerin, Autorin und Kunsthistorikerin. Sie studierte moderne Techniken (Humphrey-Technik), Komposition und Improvisation durch somatische Techniken (Feldenkrais, Eutonie), Stretching und Ballett für Biomechanik (Gurquel-Technik) und vieles mehr. Sie hat in Madrid, Salamanca, Rom und anderen Städten Techniken in Twerk und Sexy Style, Bounce und Heels trainiert. Sie koordiniert Schreibworkshops für Künstler:innen und arbeitet als Beraterin für Projekte im Bereich Kunst und verwandten Bereichen. Sie hat einen Bachelor of Arts der Universität Buenos Aires und schloss 2019 ihr Masterstudium in Kunstgeschichte an der Universität Salamanca erfolgreich ab. Derzeit arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit an der Universität Salamanca, in der sie historische Tanzdokumente aus dem Mittelalter sowie moralische Urteile und Diskurse, die Twerk kritisieren, untersucht. Ihre Forschung befasst sich mit den Argumenten, die zur Rechtfertigung der Verfolgung bestimmter Tanzformen herangezogen werden. Sie ist Redaktionsleiterin und Gründerin von 2da En Papel Editora, einem Verlag, der sich auf die Verbreitung, Erstellung und den Vertrieb von Inhalten zum Thema Tanz spezialisiert hat. Im Jahr 2009 gründete sie cuadernosdedanza.com.ar ISSN 22508708, eine virtuelle Plattform, die 14 Jahre lang Texte über, zu und aus dem Tanz in Archivform speichert. @segundaenpapel, @josefina.zuain
Laura Vilar (ES/AT) ist Tänzerin, Choreografin, Lehrerin und Forscherin und lebt in Wien und Barcelona. Sie promovierte an der Philosophischen Fakultät der Universitat Autònoma de Barcelona mit einer künstlerischen Forschung über Tanz(e). Sie ist Co-Leiterin von nunArt – künstlerisches Forschungszentrum in Barcelona. Sie ist Lehrerin an der tanzpädagogischen Abteilung des Institut del Teatre of Barcelona. Von 2017 bis 2021 war sie Leiterin des Professional Training an der Tanzschule Area Barcelona. Sie hat national und international an verschiedenen Kunstzentren unterrichtet, wie z.B.: Bad Lemond’s profi training München, CODARTS Rotterdam, Saineb dance co Istanbul, Linz Anton Bruckner Universität, in Spanien: Cobosmika seeds, nunArt Barcelona, Area, Varium, La Caldera; Back Pulver feedback training Wien, Im_flieger Wien, u.a. Sie hat in verschiedenen Kompanien getanzt wie: Compagnie Taffanel in Montpellier (2003-2010), Cobosmika company / Russell Maliphant (2006-2013) auf internationaler Tournee, Hermanas de Castro, Trànsit (2000-2001), La Inconnexa 2002-2003, Lanònima Imperial (2004), Comediants, Salvatge cor (2006-2008) oder Dance Theatre of Ireland (2010), u. a. Ihre neuesten Arbeiten als Choreografin: Tentativas de (des)aparición (2022), #quéhayenelmundo (2021), Voyager (2019-2020), Sanjiao (2017). www.lauravilarblog.wordpress.com www.guinardo.nunartbcn.com/en
Luigi Guerrieri (IT/AT) ist ein Performancekünstler mit anthropologischem Hintergrund, der in Wien lebt. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Schnittstelle zwischen Bewegung, Improvisation und Erzählkunst und verbindet akademische, künstlerische und körperliche Forschung. Luigi hinterfragt oft stark verankerte kulturelle Konzepte wie hegemoniale Männlichkeit oder die Diktatur des Wohlbefindens in FLOWERS. Er liebt es, gängige Redewendungen wie „son of a bitch” in DEINE MUTTER obsessiv zu wiederholen und alltägliche Ausdrücke wie „vor Freude springen” in BOUNCING JUMPING wörtlich anzuwenden. Guerrieris „autoethnografischer“ Monolog POOR GUY spielt humorvoll und unbeschwert mit der Doppelbedeutung von Selbstfindung und Selbstdarstellung – „ein narzisstisches Projekt, das eine narzisstische Welt mit ihren eigenen Waffen schlägt“. Seine Arbeiten wurden unter anderem im WUK Performing Arts, im Theater am Werk und im Schauspielhaus Wien/Impulstanz präsentiert. Luigi kümmert sich um seine Kinder, schreibt manchmal einen Blog, veröffentlicht von Zeit zu Zeit kurze Video-Performances auf Instagram und TikTok und arbeitet gelegentlich als Koch. www.luigiguerrieri.com