shared evening: Songs for Dying (Cançons per morir) by Victor Pérez Armero (ES) // Chantal, the body is a text longing for perspective by Veza Fernandez (ES/AT)

Mi 3.9.2025 // 19.30

In Kooperation mit nunart Barcelona

Videostill: Fever Ray – What They Call Us © Martin Falk

Foto: Paola Lesslhumer

Mi 3.9.2025 // 19.30

Work-in-progress Showing // Bräuhausgasse 40, 1050 Wien // pay as you wish/can // Drinks & Buffet

Ein geteilter Abend mit work-in-progress (Tanz-)Performances, die im Rahmen von Im_flieger CHANGING SPACES Wien-Barcelona und Im_flieger SUPPORTS weiterentwickelt wurden.

CHANGING SPACES Wien–Barcelona 2025
Im_flieger Wien in Kooperation mit nunart Barcelona
Residenz in Wien: 11. August – 5. September 2025
Mehr zu nunart hier.

Am Freitag, dem 5.9.2025 teilt Victor Pérez Armero seine künstlerische Praxis im Rahmen eines Workshops – mehr Infos hier!

Songs for Dying (Cançons per morir) // Victor Pérez Armero (ES)

Songs for Dying ist eine mutige Erkundung, die sich mit der Bedeutung des Auslebens unserer inneren Dämonen befasst. Wie kann man das ausdrücken, was, wenn es verborgen und unterdrückt wird, zerstörerisch wirkt? Wer oder was würden wir werden?

Victor Pérez Armero hinterfragt die Unterdrückung unserer wahren Gedanken, Gefühle und Wünsche und damit unseres authentischen Selbst. Im Mittelpunkt seiner Forschung steht die somatische Erinnerung psychotroper Erfahrungen, wobei tiefes Zuhören genutzt wird, um einen Zustand erweiterten Bewusstseins zu fördern. Die verinnerlichten Unterdrückungen, die wir als Individuen und als Gesellschaft haben können, sollen Ausdruck finden: Bewegungen des Öffnens, Entfaltens, Umstürzens, bei der sich die vertikale Struktur des Körpers auflöst und sich in eine Reihe von Spiralen und Drehungen verwandelt, geformt und umgeformt durch das Bedürfnis, dass diese Emotionen gesehen werden.

I’m here for you
although I do not know who you are
and I feel you all the time
in this body of mine

Come possess me and use my body
so you can finally be free
free yourself from me

I need you to be seen
but I fear who you might be
and what will it be
of me?

The void, the darkness, the unknown
pull me away from you
but I know your time has come

Break me into pieces
and put me back together

Who are we supposed to be?
Who do we become?
You and me?

Choreografie/Tanz: Victor Pérez Armero
Externer Support: Laura Vilar
Vocal Coaching: Veza Fernandez
Mit Unterstützung von nunart und Cardant Cultura.

Chantal, the body is a text longing for perspective // Veza Fernández (ES/AT)

Each orifice sucking each other becomes a membrane holding each other accountable.
Uhm, so stuck to my bones you are…
My bones made into drums.
Es spannt. It pulls. I cry.
And I keep asking: what should we examine here today?
You only answer
for that we shall move towards the extremes, the infinite, the very moment of perceiving.

Chantal ist eine essayistische, viszerale Textchoreografie, die das Dispositiv des anatomischen Theaters radikal neugestaltet und untersucht, was die Inszenierung des Inneren jenseits patriarchalischer Normen und dominanter Aufmerksamkeitsregime denkt, mobilisiert und sich imaginiert. Sie ist ein intimes anatomisches Spektakel, das den Körper als überfließenden Text offenbart. Chantal ist eine facettenreiche Figur, die sich aus der Darstellung jeder einzelnen Stimme entfaltet und ihre Suche nach der Enthüllung der Prozesse der Körperbildung verstoffwechselt, die beim Lieben, Denken, Sehen und Verletzen eine Rolle spielen. Sie ist eine lebende Anatomiepuppe, die das Publikum einlädt, gemeinsam mit ihr zu studieren, wie man ein Theaterstück von den Grenzen der Haut aus betrachtet, zwischen Augen-Ohren hin und her blinzelt und tief in sich hinein seufzt, um zuzuhören. Sie ist eine lesbische Venus, die aus ihren Liedern über gebrochene Herzen und metaphysischen Gedichten erwächst und dazu einlädt, sich der Art und Weise zu öffnen, wie wir die Teile ordnen, die uns und unsere Identitäten ausmachen. Sie ist eine Dichterin, die durch eine Schauspielerin schlüpft, eine Bildhauerin durch eine Geliebte, die stimmlose Bailarina durch eine Lehrerin. Chantal öffnet und seziert ihren Körper aus vielen Körpern, indem sie Texte von einem Körper zum nächsten, von einer Sprache zur nächsten, von einem Register zum nächsten rezitiert.

Konzept, Text, Choreografie und Performance: Veza Fernandez
Musikkomposition, Gesang und Performance: Zosia Hołubowska
Gesang und Performance: Luis Murillo
Kostümdesign und Bühnenbild: Sarah Sternat
Dialogierende Videokunst, Installation: Mariya Vasileyva
Lichtdesign: Leticia Skrycky
Textdramaturgie und choreografische Beratung/Unterstützung: Claire Lefèvre
Recherche und dramaturgische Beratung/Unterstützung: Nerea González
Produktion: mollusca productions

Eine Koproduktion von Verein für expressive Angelegenheiten und brut Wien. Mit freundlicher Unterstützung von SPIT Festival/TQW Wien, Dancehouse Melbourne, Im_flieger Wien, MA7 – Stadt Wien und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Österreich.

Veza Fernandez (ES/AT) ist eine in Wien lebende Tanz-, Stimm- und Performancekünstlerin. Ihre Arbeit befasst sich mit den Bereichen Poetik und Politik des stimmlichen Ausdrucks als Ort der Beziehung, Imagination und Transformation. Sie verknüpft Gesang, Schreiben, Tanz und Sprechen als körperliche Formen des Studiums, des Experimentierens und der Performance. Ihre Arbeiten sind sensibel und intensiv und lassen polyphon eine Vielzahl von Stimmen und Präsenzen erklingen, die sich danach sehnen, zu bewegen und bewegt zu werden. Ihr Hintergrund umfasst Philologie, Pädagogik, Theater, Musik und zeitgenössischen Tanz. Diese Bereiche beeinflussen in der einen oder anderen Weise ihre künstlerische Forschung und ihre Arbeitsweise beim Schaffen und Präsentieren von Kunst. Fernandez‘ Arbeit ist stark lokal verwurzelt und durchdringt von der Underground-Szene aus größere Tanz- und Theaterinstitutionen. Sie hat einen Master in Choreografie der DAS Graduate School (Amsterdam Academy for Theatre and Dance). Ihre Arbeit wurde unter anderem im brut Wien, Tanzquartier Wien, Sophiensaele Berlin, Gesnerallee Zürich, de Singel Antwerpen, La Casa Encendida Madrid gezeigt. www.vezafernandez.com

Victor Pérez Armero (ES) ist Künstler im Bereich Tanz und Choreografie. Er wurde 1988 in Barcelona geboren und arbeitet derzeit freiberuflich zwischen seiner Heimatstadt und Skandinavien. Schon in jungen Jahren kam er durch Volks- und Populärkultur mit dem Tanz in Berührung und schloss 2012 sein Studium in zeitgenössischem Tanz und darstellender Kunst an der P.A.R.T.S. und der SEAD ab. Als Performer hat er unter anderem mit Künstler:innen wie Renan Martins, Albert Quesada, Alma Söderberg, Eleanor Bauer, Jeanine Durning, Sindri Runudde, Escarleth Romo Pozo und Quim Bigas zusammengearbeitet und war außerdem Ensemblemitglied der Kompanien Hiatus / Daniel Linehan (Belgien) und Cullberg (Schweden). Im Jahr 2020 wurde er für seine Leistung in „Requiem Nocturn“ von Pere Faura mit dem Preis für den besten Tänzer der Catalan Critics Awards ausgezeichnet. Sein neuestes choreografisches Werk „Rel i Grapa“ greift in enger Zusammenarbeit mit seinem Bruder Raúl, einem Schlagzeuger und Perkussionisten, den Volkstanz aus einer zeitgenössischen Perspektive wieder auf. Victor Pérez Armero ist zertifizierter Biodynamischer Craniosacral-Therapeut, anerkannt durch die AETBC.